Montag, 10. November 2014

Al-Wala' wal-Bara' (Loyalität und Lossagung), und der Wala' der ’Ibadah (Anbetung)

Auch al-Wala' (Loyalität zu den Muslimen) und al-Bara' (Lossagung von den Kuffar) gehören zur Grundlage des Islam. Der Muslim liebt die Muslime für Allah, sie sind seine Geschwister im Islam, er unterstützt sie und diesen Din, den er verbreiten muss. Er hasst die Kuffar für Allah, sagt sich von ihnen los, verhilft ihnen in keiner Weise zum Sieg gegen die Muslime, und sie sind seine Feinde.

Wer auch immer sich mit den Kuffar gegen die Muslime verbündet, der folgt nicht dem Islam. Egal, ob er sich mit einem bestimmten Staat gegen sie verbünden würde, oder mit Privatpersonen.

Denn er verbündet sich mit dem Kufr gegen den Islam.

Er ist auch dann ein Kafir, wenn er es für weltliche Vorteile macht, während er weiß, dass es falsch ist. Wer auch immer mit ihnen zusammen gegen einen Muslim kämpft, von ihm etwas stiehlt, oder ihn in einer anderen Weise mit ihnen zusammen schädigt, der hat sich bereits mit dem Kufr und den Kuffar gegen den Islam und die Muslime verbündet.

Manche Leute haben vor langer Zeit etwas bestimmtes sehr ungenau weitererzählt, um damit die Menschen davon abzuhalten, sich dem Islam auch nur zu nähern.Wenn ein Muslim hinfällt, daraufhin ein Kafir lacht, und auch ein Muslim versehentlich anfängt, zu lachen... dann begeht der Muslim keinen Kufr. Und ich habe auch nichts gegenteiliges behauptet. Sobald ihm bewusst wird, dass er gerade gleichzeitig mit dem Kafir lacht, nachdem der Muslim hingefallen ist, hört er einfach auf zu lachen. Er ist hier wie einer,der versehentlich ein Wort des Kufr ausgesprochen hat, während er es (also das Wort) nicht beabsichtigt hat.

Der Fall, um den es eigentlich geht, ist ein anderer. Wenn jemand, der gerade noch ein Muslim war, sich mit einem Kafir dazu verbündet, einen Muslim auszulachen, ihn zu beschimpfen, oder ihn zu bekämpfen, dann hat er mit Übereinstimmung aller Muslime den Islam verlassen. Denn er hat sich mit einem Kafir und mit dem Kufr gegen einen Muslim und gegen den Islam verbündet.

Wer zusammen mit einem Kafir über einen Muslim spottet, ihn auslacht, oder ihn beschimpft, der kämpft genauso mit einem Kafir zusammen gegen einen Muslim. Auch wennsie keine physikalischen Waffen verwenden, so attackieren sie ihn trotzdem zusammen.

Ich frage jeden, der das Gegenteil behauptet: Sagst du, dass es Kufr ist, mit einem bewaffneten Kafir zusammen gegen die Muslime zu kämpfen? Wenn ja, was wäre hier der Unterschied? Warum würdest du sagen, dass es mit Waffen Kufr ist, aber ohne Waffen nicht?

Dieses Prinzip an sich verstehen auch diejenigen Kuffar, die sich selbst nicht Muslime nennen. Wenn jemand zu einem anderen sagt „du bist ein sehr guter Freund von mir“, aber danach bei seinem größten Feind sitzt, um ihn gemeinsam auszulachen und über ihn zu spotten, dann sagen sie über ihn, wenn sie das erfahren: „Er ist überhaupt nicht sein Freund,er tut nur so, und heuchelt ihm etwas vor“.

Allahu ta’ala sagte:Oh ihr, die ihr Iman habt, nehmt euch nicht die Kafirin zu Awliya' statt der Mu'minin. Wollt ihr Allah ein deutliches Argument gegen euch liefern? (an-Nisa':144)

Und in »ad-Durar us-Saniyyah« (145/8) steht:
Gewiss, die Muwalah des Waliyy [d.h. dass man Wala' gegenüber jemandem hat], und die Muwalah von seinem Feind verneinen sich gegenseitig.

Man kann nicht gleichzeitig ein Waliyy von den Muslimen sein, und von den Kuffar. Wer ein Muslim war, und dann den Kuffar Wala' zeigt, der zerstört damit seine bisherige Wala' zu den Muslimen, a’udhubillah.

Ich wundere mich über jeden, der in gewissen alltäglichen Situationen bestätigt, dass etwas z.B. als Betrug oder Verrat gezählt wird...aber der nicht bestätigt, dass gewisse Taten ein Verrat an dem Islam sind.

Das Leugnen der Realität ist etwas, was bestimmte Leute sehr gerne tun. Nur...sie ändern damit nicht die Urteile von diesen Taten, aber sie betrügen sich selbst, und schaden sich selbst dadurch, nicht von der Wahrheit überzeugt zu sein.




Der Wala' der Anbetung (’Ibadah)




Und wer eine beliebige ’Ibadah (Form der Anbetung) mit den Kuffar zusammen verrichtet, der hat mit seinen Taten schon gezeigt, dass er sich nicht von ihnen lossagt, selbst wenn er in seinem Herzen weiß, dass es falsch ist.

Wenn er also mit ihnen betet, dann ist er kein Muslim, egal, ob er vorbetet, oder einer von ihnen. Das ist der Wala' der ’Ibadah. Falls jemand diesem Punkt widersprechen würde, dannwird er danach gefragt, ob es Kufr ist, wenn ein „Muslim“ mit dem Papst und den Juden zusammen betet. Die Muslime haben keinen Zweifel daran, dass so etwas den Iman zerstört, selbst wenn der Papst und die Juden in diesem einen Gebet Allah alleine anrufen.

Wie ist es, wenn ein „Muslim“ zum Papst in Rom geht, und ihm sagt: „Komm, beten wir jetzt mal eine Stunde zusammen zu Gott, nicht zu Jesus. Wir setzen uns zusammen hin, geben uns die Hände, und beten eine Stunde zusammen zu Gott“.

Kann der ein Muslim sein?

Wenn jemand mit einem Kafir zusammen ’Ibadah macht, hat er ihm auf jeden Fall Wala' (Loyalität) gezeigt, und nicht Bara' (Lossagung). Man kann nicht gleichzeitig jemanden für Allah hassen, sich von ihm lossagen, aber danach mit ihm ganz ruhig ’Ibadah machen, das wäre  ein gewaltiger Widerspruch.

Allahu ta’ala sagte: Und wenn sie Iman gehabt hätten an Allah, den Propheten, und an das, was zu ihm herabgesandt wurde, hätten sie sich nicht zu Awliya' genommen (al-Ma'idah:81)

Awliya' ist die Mehrzahl von Waliyy, und ein Waliyy ist einer, dem man Wala' gibt. Der Kufr ist hier, dass man sich mit einem Kafir für eine ’Ibadah vereinigt, und damit zeigt: „Es gibt keinen großen Unterschied zwischen meinem Din und deinem Din“.

Auch wenn man im Herzen weiß, dass es falsch ist: Der Iman kann, sofern er überhaupt vorhanden ist, genauso durch Taten zerstört werden. Wenn jemand Kufr macht, aber genau weiß, dass er falsch ist, ändert das natürlich gar nichts.

Jemand von Ahl ul-Kitab hat schon mal einen von den Muslimen gefragt: „Wann können wir zusammen Gott anbeten?“. Und es war ihm mehr als klar, dass er sofort Kufr machen würde, wenn er mitmachen würde. Auch dann, wenn beide in diesem Gebet Allah alleine anrufen würden, und nicht ’Isa (As) Denn niemand macht zusammen mit einem Kafir ’Ibadah, außer jemand, der die Grenzen zwischen dem einen und dem anderen Din zerstören will.

Das ist eine sehr deutliche Sache, an der nichts unklar ist, und man muss dafür auch nicht jahrelang lernen. Sondern: jeder, der Allah alleine anbetet, verspürt im Herzen eine starke Abneigung, und weiß genau, dass er seinen Iman zerstören würde, wenn er mit dem Kafir zusammen Allah alleine anbetet.

In Sahihu Muslim steht dieser Hadith:

Abu Hurayrah (Rh) sagte: Rasulullah (Saws) sagte: „Der Islam hat fremdartig begonnen, und er wird so zurückkehren, wie er begonnen hat, fremdartig.“

Wenn jemand mit den Kuffar ’Ibadah machen würde, hätte er sich dann an Surat ul-Kafirungehalten? Oder hätte er so getan, als ob sein Din und ihr Din gleich sind?

In »ad-Durar us-Saniyyah« (17/482) steht über diese Surah:
Hat es also dein Herz erreicht, dass Allah ihm (Rasulullah (Saws)) befohlen hat, sie mit „Kafirun“ anzusprechen? Und er hat bekannt gegeben, dass er nicht das anbetet, was sie anbeten. Das heißt: Er ist frei von ihrem Din, und gibt ihnen bekannt: Sie beten nicht Den an, Den er anbetet. Also: sie sind frei vom Tawhid (d.h. sie haben mit dem Tawhid nichts zu tun).

Mit „hat es dein Herz erreicht“ ist gemeint: hast du es mit deinem Herzen verstanden? Und das hier ist eine sehr wichtige Erinnerung, denn die Unterschiede zwischen dem Iman und dem Shirk/Kufr müssen sehr gut verstanden werden.

Im selben Buch (1/117) steht auch noch über die Bedeutung des Islam:
Und er (der Islam) ist: dass man sich Allah unterwirft mit dem Tawhid, sich Ihm durchGehorsam fügt, und dass man sich vom Shirk und seinen Angehörigen lossagt.

Wenn jemand mit den Kuffar zusammen ’Ibadah macht, dann hat er sich nicht von ihnen losgesagt. Zuerst denkt er sich, dass er sie „im Herzen für Allah hasst“, und danach betet er trotzdem mit ihnen. D.h. er denkt sich zuerst, dass er sie hasst und sich von ihnen lossagt, aberdanach macht er genau das Gegenteil.Er vereinigt sich mit ihnen, damit er mit ihnen zusammen ’Ibadah macht, und zeigt mit seinen Taten: „Es gibt keinen großen Unterschied zwischen meinem Din und eurem Din, wir können schon zusammen beten, das ist kein Problem“.Würde er nur dann mit den Kuffar ’Ibadah machen, wenn einer von ihnen „Imam“ ist, und er dann mit ihnen betet? Oder auch dann, wenn er selbst gerade alleine betet, und dann ein Kafir dazu kommt?In beiden Fällen würde er zusammen mit ihnen ’Ibadah machen, die Situation ist nur anders. Das ist so wie wenn...

1. ... einer zum Papst geht, und ihm sagt: „Beten wir eine Stunde lang zu Gott, nicht zu ’Isa“.

2. ... einer alleine zu Allah betet, und danach der Papst kommt und ihm sagt: „Kann ich mitmachen, beten wir jetzt eine Stunde zusammen zu Gott?“

Falls der „Muslim“ hier „ja, willkommen, kein Problem“ sagt, und dann mit ihm betet, machter genauso Kufr. Es kommt hier nicht darauf an, wer zuerst angefangen hat. Sondern es kommt nur darauf an: macht man einen Unterschied zwischen den Muslimen und Kuffar (und betet nicht mit den Kuffar), oder macht man ihn nicht?

Wenn ein Muslim alleine betet, und danach ein Kafir kommt, und sich dazustellt, dann kann der Muslim nicht mit ihm zusammen beten. Er hat ihm zwar nicht gesagt, dass er mit ihm beten soll. Wenn er jetzt aber mit ihm zusammen weitermacht, dann hat er sich selbst auch dazu entschieden, mit ihm zu beten, denn er macht schließlich mit ihm weiter.

A’udhubillah, wenn ich das machen würde, würde ich sofort den Islam verlassen. Es ist wichtig, dass man es vermeidet, dass man überhaupt in so eine Situation kommt.

In »Tafsir al-Qur'an al-’Azim« von Ibnu Kathir (5/508) steht über die Bedeutung von „La ilaha illa Allah“:
Und so ist die Kalimah (das Wort) des Islam: „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“.

Das heißt: niemand wird außer Allah angebetet, und es gibt keinen Weg dorthin, außer durch das, mit dem der Gesandte (Saws) gekommen ist (also dem Islam).Wer aber mit den Mushrikun und Kuffar zusammen betet, der widerspricht dem Weg von Rasulullah (Saws) sehr stark.

Zum Tawhid gehört es unbedingt, dass man einen Unterschied zwischen den Kuffar und den Muslimen macht.Wer also mit den Kuffar betet, der hat ein Problem: Er macht hier keinen Unterschied zwischen ihnen und den Muslimen. Wenn ein Muslim kommt, würde er mit ihm beten. Und wenn ein Kafir kommt, würde er genauso mit ihm beten. Es reicht nicht, wenn man im Herzen weiß, dass der Islam stimmt - sondern die Taten sind genauso wichtig. Sonst wäre manwie einer, der weiß, was die Wahrheit ist, aber ihr nicht folgt.