Der Takfir ist weder ein Übel, noch eine Fitnah – wer das aussagt, der hat den glasklaren Kufr al-Akbar gesprochen. Außer man meint den Takfir wegen Sünden, wie ihn die Khawarij oder die Kuffar der Muʿtazilah ausführten, aber dann muss man das auch explizit erwähnen. Wer einfach sagt, dass der Takfir schlecht ist oder dergleichen von den negativen Worten, der hat schon die Worte des Kufr gesprochen und ist niemals ein Muslim. Man muss auf seine Zunge aufpassen und wer den Iman wirklich verinnerlicht hat, dessen Zunge wird sowieso nur das Beste aussagen und Allahu ta‘ala gedenken und lobpreisen!
Genauso haben jene nichts mit Allahu ta‘ala und Seinem Din zu tun, die den Takfir auf die Muschrikin nicht zu Aslu’d-Din al-Islam zählen, oder ihn als eine Bidʿah betrachten, oder nicht vollständig umsetzen, indem sie nur gewisse Gruppen, wie die Nasara oder Yahud zu Muschrikin erklären, aber die schirkmachenden Araber und Türken - die sich fast alle „Muslim“ nennen - nicht, obwohl sie genauso wie die Menschen in Europa fast alle Kuffar Asliyun sind!
Die Realität des Islam ist, dass der Takfir auf alle Muschrikin zur Grundlage des Islam gehört und und neben der Lossagung vom Schirk al-Akbar, zum Kufr gegen den Taghut gehört. Der Kufr gegen den Taghut besteht aus zwei Prinzipien:
Der Baraʾah vom großen Schirk. Der Lossagung, Unterlassung, Verneinung des großen Schirk, egal ob in der Rububiyyah, Uluhiyyah, ’Ibadah, Ubudiyyah oder den Asma’ was-Sifat.
Der Takfir auf die Muschrikin - alle Leute die den Tawhid nicht umsetzen - und somit auch der Takfir auf den (menschlichen) Taghut, weil der (menschliche) Taghut auch nur ein Muschrik ist, aber ein besonders gewaltiger, der alle Grenzen überschritten hat! Beim Taghut handelt es sich zum Beispiel um jemanden, der behauptet über verborgenes Wissen zu verfügen oder ein Gesetzgeber neben Allahu ta‘ala ist oder ein Herrscher der mit den Gesetzen des Kufr regiert oder ein Richter der mit den Gesetzen des Kufr richtet oder jemand, der andere zum Kufr und Schirk und einem anderen Din als dem Islam - wie der Demokratie - ruft, oder einfach sagt, dass man ihn anbeten soll, oder um seiner selbst folgen und gehorchen.
Wer den Takfir auf jene unterlässt die Schirk al-Akbar machen oder sich anbeten lassen, und die Anbetung ist nicht nur dieDu’a, sondern vorallem auch der Gehorsam und das Befolgen, der setzt „La ilaha illa Allah“, und den „Kufr gegen den Taghut“ nicht um. Wo doch Amir al-Muwahhidin Ibrahim, ‘alaihi salam, und jene die mit ihm waren und dies sind die Propheten, ’alaihimus salam, zu ihrem Volke sagten:
إِنَّا بُرَاء مِنكُمْ وَمِمَّا تَعْبُدُونَ مِن دُونِ اللَّهِ كَفَرْنَا بِكُمْ وَبَدَا بَيْنَنَا وَبَيْنَكُمُ الْعَدَاوَةُ وَالْبَغْضَاء أَبَداً حَتَّى تُؤْمِنُوا بِاللَّهِ وَحْدَهُ
{Sicher, wir sagen uns los von euch, und von dem, was ihr statt Allah anbetet. Wir machen Kufr gegen euch, und zwischen uns und euch ist die Feindschaft und der Hass sichtbar geworden, für immer, bis ihr an Allah alleine Iman habt.} [60:4]
Shaykh ʿAbdurrahman ibnu Hassan sagte:
فيجب اعتزال الشرك وأهله بالبراءة منهما، كما صرح به في قوله تعالى: {قَدْ كَانَتْ لَكُمْ أُسْوَةٌ حَسَنَةٌ فِي إِبْرَاهِيمَ وَالَّذِينَ مَعَهُ إِذْ قَالُوا لِقَوْمِهِمْ إِنَّا بُرَآءُ مِنْكُمْ وَمِمَّا تَعْبُدُونَ مِنْ دُونِ اللَّهِ كَفَرْنَا بِكُمْ وَبَدَا بَيْنَنَا وَبَيْنَكُمُ الْعَدَاوَةُ وَالْبَغْضَاءُ أَبَداً حَتَّى تُؤْمِنُوا بِاللَّهِ وَحْدَهُ} [سورة الممتحنة آية: 4] ، والذين معه هم الرسل، كما ذكره ابن جرير.وهذه الآية تتضمن جميع ما ذكره شيخنا رحمه الله، من التحريض على التوحيد، ونفي الشرك، والموالاة لأهل التوحيد، وتكفير من تركه بفعل الشرك المنافي له؛ فإن من فعل الشرك فقد ترك التوحيد؛ فإنهما ضدان لا يجتمعان، فمتى وجد الشرك انتفى التوحيد.وقد قال تعالى في حال من أشرك: {وَجَعَلَ لِلَّهِ أَنْدَاداً لِيُضِلَّ عَنْ سَبِيلِهِ قُلْ تَمَتَّعْ بِكُفْرِكَ قَلِيلاً إِنَّكَ مِنْ أَصْحَابِ النَّارِ} [سورة الزمر آية: 8] ، فكفّره تعالى باتخاذ الأنداد، وهم الشركاء في العبادة؛ وأمثال هذه الآيات كثيرة، فلا يكون موحدا إلا بنفي الشرك، والبراءة منه، وتكفير من فعله
„Es ist verpflichtend sich vom Schirk und dessen Leute fernzuhalten, indem man sich von ihnen lossagt, wie Er es in Seiner Aussage verdeutlichte: {Es war für euch bereits ein schönes Beispiel in Ibrahim, und jenen, die mit ihm waren. Als sie zu ihrem Volk sagten: „Sicher, wir sagen uns los von euch, und von dem, was ihr statt Allah anbetet. Wir machen Kufr gegen euch, und zwischen uns und euch ist die Feindschaft und der Hass sichtbar geworden, für immer, bis ihr an Allah alleine Iman habt.“} [60:4], und jenen, die mit ihm waren, sind die Gesandten, wie es Ibnu Jarir
(at-Tabari in seinem Tafsir) kommentierte. Diese Ayah beinhaltet alles, was unser Shaykh (Muhammad ibnu ’Abdu-l-Wahhab), möge Allah mit ihm barmherzig sein, erwähnte: Vom Aufrufen der Leute zum Tawhid und vom Ablehnen des Schirk. Vom Verbünden mit den Muwahhidin und vom Takfir auf jene, welche den Tawhid verlassen, indem sie Schirk mit Allah begehen. Wer den Schirk tut, hat den Tawhid mit Sicherheit verlassen. Denn die beiden sind wahrlich zwei völlige Gegensätze, die sich niemals vereinen können. In dem Moment wo der Schirk vorhanden ist, verschwindet der Tawhid. Allah sagte über jene, welche Schirk mit Allah begehen: {und er stellt Allah andere als Seinesgleichen zur Seite, um (die Menschen) von Seinem Weg ab in die Irre zu führen. Sprich: „Genieße deinen Kufr ein wenig; du gehörst ja zu den Insassen des (Höllen)feuers.“} [39:8] Hier hat Allah denjenigen, der Ihm etwas in der Anbetung beigesellt, als Kafir bezeichnet, und die Ayat diesbezüglich sind viele. Der Mensch kann kein Muwahhid sein, so lange er den Schirk nicht verneint, sich nicht von ihm lossagt und solange er keinen Takfir auf jeden macht, welcher ihn (den Schirk) begeht.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (2/204)]
Mit dem Takfir auf die Muschrikin oder auch auf die Murtadin, wird eine klare Trennlinie zwischen den Leuten des Tawhid und den Leuten des Schirk/Kufr gezogen. Es wird klargemacht, dass diese Personen keine Muslime sind und sich nicht auf dem Din des Islam befinden und auch nicht die gleichen Rechte haben, wie sie die Muslime besitzen. Genau das und nichts anderes heißt es Takfir zu machen. Der Takfir/Tashrik auf eine Person, ist nichts anderes als die Zuschreibung des Kufr/Schirk auf die Person. Es ist die Aussage: „Du bist nicht auf dem selben Din wie ich und ich bin frei von dir und deinem Din und du bist frei von mir und meinem Din!“ Genauso wie es Allahu ta‘ala Seinem Propheten Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam, in Mekka gegenüber den Muschrikin von Quraisch aufgetragen hat:
قُلْ يَا أَيُّهَا الْكَافِرُونَ * لَا أَعْبُدُ مَا تَعْبُدُونَ * وَلَا أَنتُمْ عَابِدُونَ مَا أَعْبُدُ * وَلَا أَنَا عَابِدٌ مَّا عَبَدتُّمْ * وَلَا أَنتُمْ عَابِدُونَ مَا أَعْبُدُ * لَكُمْ دِينُكُمْ وَلِيَ دِينِ
{Sprich: „Oh ihr Kafirun! * Ich diene nicht dem, dem ihr dient, * und ihr dient nicht Dem, Dem ich diene. * Und ich werde nicht Diener dessen sein, dem ihr dient, * und ihr dient nicht Dem, Dem ich diene. * Ihr habt euren Din, und ich habe meinen Din.“} [109:1-6]
Shaykh ʿAbd al-Latif ibnu ʿAbdurrahman ibnu Hassan kommenierte:
فهل وصل إلى قلبك: أن الله أمره أن يخاطبهم، بأنهم كافرون، وأخبر بأنه لا يعبد ما يعبدون، أي أنه بريء من دينهم، ويخبرهم أنهم لا يعبدون ما يعبد، أي أنهم بريئون من التوحيد
„Hat es also dein Herz erreicht (=hast du verstanden), dass Allah ihm (Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam) befohlen hat, sie mit „Kafirun“ anzusprechen? Und er hat bekannt gegeben, dass er nicht das anbetet, was sie anbeten. Das heißt: Er ist frei von ihrem Din, und gibt ihnen bekannt: Sie beten nicht Den an, Den er anbetet. Also: sie sind frei vom Tawhid (=sie, die Muschrikin haben nichts mit dem Tawhid zu tun).“ [Ad-Durar us-Saniyyah (9/258-259)]
Shaykh Hamad ibnu ‘Ali ibnu ‘Atiq sagte:
فأمر الله رسوله صلى الله عليه وسلم أن يقول للكفار: دينكم الذي أنتم عليه أنا بريء منه وديني الذي أنا عليه أنتم براء منه، والمراد التصريح لهم بأنهم على الكفر، وإنه بريء منهم ومن دينهم، فعلى من كان متبعاً للنبي صلى الله عليه وسلم أن يقول ذلك، ولا يكون مظهراً لدينه إلا بذلك
„So befahl Allah Seinem Gesandten, sallallahu ‘alaihi wa salam, zu den Kuffar zu sagen: „Euer Din, auf dem ihr seid, davon sage ich mich los. Und mein Din, auf dem ich bin, davon sagt ihr euch los.“ Damit ist gemeint, offenkundig mitzuteilen, dass sie auf dem Kufr sind, sowie dass er sich von ihnen und ihrem Din lossagt. So soll jeder, welcher dem Propheten, sallallahu ‘alaihi wa salam, folgt, dies sagen und er wird seinen Din nichtoffenkundig mitgeteilt haben, außer dadurch.” [Sabil an-Najat wal-Fikak min Muwalat al-Murtadin wal-Atrak, Seite 38]
Al-Hafidh Ibnu Kathir kommentierte:
ولهذا كان كلمة الإسلام ـ لا إله إلا اللّه محمد رسول اللّه ـ أي لا معبود إلا اللّه، ولا طريق إليه إلا بما جاء به الرسول صلى اللّه عليه وسلم، والمشركون يعبدون غير اللّه عبادة لم يأذن اللّه بها، ولهذا قال: {لكم دينكم ولي دين}، كما قال تعالى: {وإن كذبوك فقل لي عملي ولكم عملكم}، وقال: {لنا أعمالنا ولكم أعمالكم}، وقال البخاري {لكم دينكم} الكفر، {ولي دين} الإسلام
„Und so ist das Wort des Islam: „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“. Das heißt: niemand wird außer Allah angebetet, und es gibt keinen Weg dorthin, außer durch das, mit dem der Gesandte, sallallahu ‘alaihi wa salam, gekommen ist. Die Muschrikin beteten aber andere als Allah an, obwohl Allah diese Anbetung nicht ermächtigte, deswegen sagte er: {Ihr habt euren Din, und ich habe meinen Din.} ähnlich wie Er ta‘ala sagte: {Und wenn sie dich der Lüge bezichtigen, dann sag: „Für mich ist mein Tun, und für euch ist euer Tun.“} [10:41] und Er sagte: {Wir haben unsere Taten und ihr habt eure Taten.} [28:55], und al-Bukhari sagte: {Ihr habt euren Din} den Kufr, {und ich habe meinen Din} den Islam.“
Da wir aber heute in einer geisteskranken Zeit leben, wo die menschlichen Shaytan massenhaft samt ihren teuflischen Scheinargumenten - die alle schwach wie Flasche leer sind - herumlaufen, da kommen diese Shayatin mit sehr viel Schwachsinn daher und einige Talafis mit folgendem, um den Leuten sozusagen Angst zu machen:
„Wenn du Takfir auf jemanden machst, dann musst du auch sein Blut und Besitz für Halal erklären.“
Es ist eine Masche um die unwissenden Menschen vom Takfir auf die Muschrikin - hier natürlich vornehmlich auf die sogenannten "Muslime" - abzuhalten und somit auch vor dem Islam und ihnen einzureden, dass der Takfir schlecht sei und mit Mord und Totschlag zu tun habe. Der Takfir sei - wie sie oft heraus- und herumposaunen - "der Din der Khawarij" samt ihrem Blutvergießen und ermorden der Muslimin! La hawla wa la quwwata illa billah!
Diese Leute so unwissend wie sie über den Islam nunmal sind, haben nicht verstanden, dass der Takfir nicht bedeutet, dass ich jemanden etwas körperlich antue oder anderweitig schade. Denn Takfir bedeutet genau nur das, was in Surat al-Kafirun steht und nicht mehr, aber auch nicht weniger. Es ist einfach ein klares und unmissverständliches Statement zu den Muschrikin/Kafirin, dass sie keine Muslime sind und damit hat es sich!
Was aber die Ahkam der Bestrafung in der Dunja betrifft, so ist dafür der islamische Staat zuständig und sicherlich nicht der „normale“ Muslim! Selbstjustiz gibt es im Islam nicht, denn im Islam herrscht Recht und Ordnung und kein Chaos, wie wir es weltweit unter der Herrschaft des Kufr sehen und kennen!
Wenn du zum Beispiel in einem islamischen Staat einen Muslim siehst, der den Mushaf nimmt und schändet, wie wenn er ihn mit purer Absicht auf den Boden schmeißt oder ärgeres mit ihm anstellt, dann machst du sofort Takfir auf ihn und meldest dies beim nächsten Richter oder Shaykh und damit hat sich die Sache für dich selber im Grunde erledigt. Denn nur der islamische Staat und seine Vertreter richten, verurteilen und bestrafen anhand von Qur’an und Sunnah mit den Körperstrafen oder lassen einen Murtad - der keine Tauba gemacht hat - hinrichten, aber der „normale“ Muslim hat damit nichts zu tun, außer dass er als Zeuge in einem Prozess auftritt!
Was die heutige Zeit angeht und die Kuffar Asliyun in Europa, Arabien oder sonstwo auf der Erde, so macht man - wie zu jeder anderen Zeit auch - nur den Takfir auf sie und sagt sich los von ihnen und ihrem Din und bringt ihnen Hass und Feindschaft entgegen, wie es uns von Allahu ta‘ala in Seinem Buch mitgeteilt und aufgetragen wurde.
Der Takfir, der Hass und die Feindschaft bedeuten aber auch hier nicht, dass ich diesen Leuten körperlich ein Leid zufügen dürfte, oder ihnen ihr Vermögen oder ihre Frauen als Beute wegnehme. Die Ahkam des Jihad und Qital treffen für diese unsere Zeit nicht ein, auch wenn sie bis zum jüngsten Tage aufrecht bleiben. Genauso wie die Körperstrafen bis zum jüngsten Tage aufrecht bleiben, aber heute nicht angewandt werden können, weil es eben keinen islamischen Staat gibt.
Der Hass gegenüber den Muschrikin bedeutet, dass ich ihren Din und sie selbst, für das was sie an Kufr und Schirk tun hasse. Genauso mit der Feindschaft, ich feinde sie und ihren Din an und zeige es ihnen! Aber sicherlich hat es nichts damit zu tun, dass ich sie in irgendeiner weise körperlich attackiere oder ungerecht behandle, wie es viele unwissende und im Kopf kaputte Kuffar - die sich „Muslime“ nennen - meinen, und den „Hass“ und die „Feindschaft“ mit der „Ungerechtigkeit“ in Verbindung bringen und gleichsetzen. Wie kommen sie darauf, außer dass es die Unwissenheit gepaart mit Dummheit und null Verständnis von La ilaha illa Allah ist!?
Der Hass und die Feindschaft, als auch der Takfir - alles von Allahu ta‘ala aufgetragen - haben mit der Ungerechtigkeit nichts zu tun, vielmehr muss der Muslim gerecht sein - in jeder erdenklichen Situation - und dies auch gegenüber den Muschrikin, und Abu Dhar al-Ghifari, radiallahu ’anhu, überlieferte, dass Rasulullah, sallallahu ‘alaihi wa salam, sagte, dass Allahu ta‘ala sagte:
يَا عِبَادِي إِنِّي حَرَّمْتُ الظُّلْمَ عَلَى نَفْسِي وَجَعَلْتُهُ بَيْنَكُمْ مُحَرَّمًا فَلاَ تَظَالَمُوا
„Oh Meine Diener, Ich habe Mir Selbst die Ungerechtigkeit verboten und Ich habe sie unter euch verboten, also seit nicht ungerecht zu einander.“ [Sahih Muslim]
Allahu ta‘ala sagte ebenfalls:
يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُواْ كُونُواْ قَوَّامِينَ لِلّهِ شُهَدَاء بِالْقِسْطِ وَلاَ يَجْرِمَنَّكُمْ شَنَآنُ قَوْمٍ عَلَى أَلاَّ تَعْدِلُواْ اعْدِلُواْ هُوَ أَقْرَبُ لِلتَّقْوَى وَاتَّقُواْ اللّهَ إِنَّ اللّهَ خَبِيرٌ بِمَا تَعْمَلُونَ
{Oh ihr, die ihr den Iman verinnerlicht habt! Setzt euch für Allah ein und seid Zeugen der Gerechtigkeit. Und der Hass gegen eine Gruppe soll euch nicht (dazu) verleiten, anders als gerecht zu handeln. Seid gerecht, das ist der Gottesfurcht näher. Und fürchtet Allah; wahrlich, Allah ist eures Tuns kundig.} [5:8]
Ihr falsches Verständnis des Islam und dieser Ayah in Surat al-Mumtahana und anderer Ayat, lässt sie soweit gehen, dass sie den Hass und die Feindschaft komplett ablehnen und sozusagen unter den Tisch fallen lassen! Das Resultat ihres Kufr sehen wird dann, wenn sie wie eingekiffte Hippies einen auf „Liebe für alle – Hass für keinen“ machen und ähnliche Aussagen vorbringen, und sich die (anderen) Kafirin zu Freunden und Beschützern und was weiß ich noch nehmen, wo doch dies alles der Grundlage des Islam widerspricht! Ahmadiyyah, Sufis und andere LOVE-Geschädigte sogenannte "Muslime" lassen aus den endlosen Tiefen des Kufr und Jahl grüßen! Aber was soll man schon vom Geiste dieser Zeit und ihrer Menschen erwarten!? Der Jahl ist so Mount Everest megamäßig groß, man glaubt es kaum! Der Tawhid bei diesen Leuten? Fehlanzeige! Die einen lehnen alles ab was ihnen nicht passt, und die anderen interpretieren die Ayat und Ahadith mit ihrem ''heiligen'' Verstand so um, als gäb’s kein morgen mehr! Unglaublich, aber wahr! Der Einäugige ist der König unter all den Blinden!
Shaykh ʿAbdurrahman ibnu Hassan sagte:
وقد فرض الله تعالى البراءة من الشرك والمشركين، والكفر بهم وعداوتهم، وبغضهم وجهادهم، {فَبَدَّلَ الَّذِينَ ظَلَمُوا قَوْلاً غَيْرَ الَّذِي قِيلَ لَهُمْ} [سورة البقرة آية: 59] ، فوالوهم وأعانوهم، وظاهروهم واستنصروا بهم على المؤمنين، وأبغضوهم وسبوهم من أجل ذلك ، وكل هذه الأمور تناقض الإسلام، كما دل عليه الكتاب والسنة في مواضع
„Allahu ta‘ala verpflichtete die Lossagung vom Schirk und den Muschrikin, den Kufr an ihnen, sie anzufeinden, zu hassen und den Jihad gegen sie zu führen. {Doch die Ungerechten vertauschten das Wort mit einem, das ihnen nicht gesagt wurde.} [2:59] So haben sie die Kuffar zu Awliyah‘ genommen, sie unterstützt, ihnen geholfenund Beistand bei ihnen gegen die Mu’minin ersucht. Aus diesem Grund haben sie die Mu’minin gehasst und beschimpft. Und all dies widerspricht dem Islam, wie im Qur’an und in der Sunnah an mehreren Stellen bestätigt wurde.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (8/190)]
Der Hass gegenüber dem Schirk und den Muschrikin - welcher sich mindestens im Herzen manifestieren muss - ist eine Bedingung von den Bedingungen von La ilaha illa Allah, ohne dem sich der Iman an Allahu ta‘ala niemals verwirklichen lässt, denn der Hass ist das Gegenteil der Liebe und keinen dritten Weg gibt es darin. Man liebt für Allahu ta‘ala und alles was Allahu ta‘ala liebt und man hasst für Allahu ta‘ala und alles was Allahu ta‘ala hasst... Allahu ta‘ala hasst den Schirk und er hasst die Muschrikin und so muss derjenige, der in den Islam - mit der Erlaubnis von Allahu ta‘ala - eintreten will, genauso den Schirk und die Muschrikin hassen und anfeinden, je nach Möglichkeit und den Umständen der Zeit und des Ortes!
Abu Dhar al-Ghifari, radiallahu ’anhu, überlieferte, dass Rasulullah, sallallahu ‘alaihi wa salam, sagte:
أَفْضَلُ الأَعْمَالِ الْحُبُّ فِي اللَّهِ وَالْبُغْضُ فِي اللَّهِ
„Die vorzüglichsten Taten sind das Lieben um Allahs Willen und das Hassen um Allahs Willen.“ [Sunan Abu Dawud]
Al-Imam Abu al-Wafa ibnu ‘Aqil al-Hanbali sagte:
فاللجا اللجا إلى حصن الدين والاعتصام بحبل الله المتين والانحياز إلى أوليائه المؤمنين والحذر الحذر من أعدائه المخالفين فأفضل القرب إلى الله تعالى: مقت من حاد الله ورسوله، وجهاده باليد واللسان والجنان بقدر الإمكان
„So suche Zuflucht in der Festung des Din, dem Festhalten am festen Seile von Allah, sowie dem Zurückziehen zu Seinen gläubigen Awliyah‘ und der Vorsicht vor Seinen widersetzenden Feinden. Denn die besten annähernden Taten zu Allah bestehen darin, diejenigen zu hassen, welche Allah und Seinem Gesandten zuwiderhandeln, sowie den Jihad gegen sie zu führen, mit der Hand, der Zunge und dem Herzen, je nach den bestehenden Möglichkeiten.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (8/300)]
Ein anderer Schwachsinn und gigantischer Kufr ist die Behauptung, dass nur Gelehrte Takfir machen dürften! Wer so eine Aussage von sich gibt bzw. als Überzeugung hat, der hat ebenfalls nichts mit Allahu ta‘ala und Seinem Din zu tun. Denn genauso wie man sich selber vom Schirk lossagen muss, um Muslim zu werden, so muss man auch selber Takfir auf die Leute des Schirk machen und niemand ist von dieser Verpflichtung freigestellt! Niemand kann jemanden die Lossagung vom Schirk abnehmen und genauso nicht den Takfir auf die Muschrikin! Dasselbe wenn man Muslim ist, so ist der Takfir auf jene, welche vom Islam abfallen, eine Verpflichtung, und niemand braucht dafür einen Gelehrten oder wen auch immer, der dich an die Hand nimmt und dir sagt, dass du auf diesen oder jenen Takfir machen darfst, aber auf diesen und jenen nicht!
Der Takfir ist in allererster Linie das Recht von Allahu ta‘ala und Seinem Rasul, sallallahu ‘alaihi wa salam, und folglich muss auch jeder Muslim auf jene Takfir machen, auf die Allahu ta‘ala und Sein Rasul, sallallahu ‘alaihi wa salam, Takfir gemacht haben. Kommt man diesem nicht nach, dann folgt man nicht dem, was Allahu ta‘ala auf die Zunge Seines Rasul, sallallahu ‘alaihi wa salam, offenbart hat.
Der Qur’an und die Sunnah sind gefüllt mit sehr vielen Beispielen des Takfir und zum Beispiel sagte Allahu ta‘ala:
وَمَن لَّمْ يَحْكُم بِمَا أَنزَلَ اللّهُ فَأُوْلَـئِكَ هُمُ الْكَافِرُونَ
{Und wer nicht mit dem richtet was Allah herabgesandt hat, so sind genau diese die Kafirun!} [5:44]
Allahu ta‘ala zeigt uns in dieser Ayah auf, dass jeder, der mit anderen Gesetzen als Seinen richtet, regiert, herrscht, ein Kafir ist und dies mit den Worten: „al-Kafirun“. Es ist so, wie wenn du vor jemanden stehst und mit dem Finger auf ihn zeigst und sagst: „Du, ja genau du! Du bist ein Kafir!“ Genauso ist die Ayah zu verstehen und der bestimmte Artikel „al/die“ bekräftigt dies!
Diese Ayah ist nur eines von vielen Beispielen, wo der Einzel-Takfir vorkommt und jeder, der diesem heiligen Takfir von Allahu ta‘ala nicht nachkommt, der ist selber ein Kafir, weil dann auf ihn die Regel angewandt wird: „Wer den Kafir nicht zum Kafir erklärt, der ist selbst ein Kafir.“
Wer den Kafir zum Muslim macht, der kennt die Grenzen zwischen Iman und Kufr nicht, kennt den Tawhid und sein Gegenteil den Schirk nicht, weiß nicht wann und durch was jemand Muslim wird und lügt einfach über den Din von Allahu ta‘ala, weil er den Kafir einem Din zuschreibt, der ihm keinesfalls gebührt.
Ein anderes Beispiel im Qur’an ist die Aussage von Allahu ta‘ala:
وَلَئِن سَأَلْتَهُمْ لَيَقُولُنَّ إِنَّمَا كُنَّا نَخُوضُ وَنَلْعَبُ قُلْ أَبِاللّهِ وَآيَاتِهِ وَرَسُولِهِ كُنتُمْ تَسْتَهْزِئُونَ * لاَ تَعْتَذِرُواْ قَدْ كَفَرْتُم بَعْدَ إِيمَانِكُم
{Und wenn du sie fragst, werden sie ganz gewiss sagen: „Wir haben nur geplaudert und gescherzt.“ Sprich: „Habt ihr euch denn über Allah und Seine Ayat und Seinen Gesandten lustig gemacht? * Entschuldigt euch nicht, ihr habt bereits Kufr nach eurem Iman begangen!“} [9:65-66]
Al-Imam Ibnu Qudamah al-Maqdisi sagte:
فصل : حكم من سب الله تعالىفصل : ومن سب الله تعالى كفر سواء كان مازحا أو جادّا وكذلك من استهزأ بالله تعالى أو بآياته أو برسله أو كتبه قال الله تعالى: ولئن سألتهم ليقولن إنما كنا نخوض ونلعب قل أبالله وآياته ورسوله كنتم تستهزئون * لا تعتذروا قد كفرتم بعد إيمانكم
„Abschnitt: Der Hukm über den der Allah beschimpft:
Abschnitt: Wer Allah beschimpft wird zum Kafir, egal ob er Spaß macht oder es ernst meint, und genauso der, der sich über Allah lustig macht, oder über Seine Ayat, oder Seine Gesandten, oder Seine Bücher. Allahu ta‘ala sagte: {Und wenn du sie fragst, werden sie ganz gewiss sagen: „Wir haben nur geplaudert und gescherzt.“ Sprich: „Habt ihr euch denn über Allah und Seine Ayat und Seinen Gesandten lustig gemacht? * Entschuldigt euch nicht, ihr habt bereits Kufr nach eurem Iman begangen!“}.“ [al-Mughni (4/20)]
Dieses Beispiel ist ebenfalls klar und deutlich, und niemand zweifelt am Kufr so einer Person, außer man hat selber nichts mit dem Islam zu tun! Und so gibt es im Qur’an, als auch in der Sunnah, viele weitere deutliche Beispiele des Takfir: Auf bestimmte Taten, Aussagen und Überzeugungen oder auch ganze Gruppen - wie die Nasara oder Yahud - oder Einzelpersonen - wie Pharao oder Abu Lahab!
Shaykhu-l-Islam Muhammad ibnu ’Abdu-l-Wahhab sagte:
اعلم أن الأدلة على تكفير المسلم الصالح إذا أشرك بالله أو صار مع المشركين على الموحدين ولم يشرك، أكثر من أن تحصى من كلام الله وكلام رسوله وكلام العلماء
„Wisse, dass die Beweise für den Takfir auf den rechtschaffenen Muslim, wenn er Schirk an Allah begeht, oder sich mit den Muschrikin gegen die Muwahhidin verbündet, selbst wenn er keinen Schirk begeht, unzählige aus den Worten von Allah, und den Worten Seines Gesandten und den Worten der Gelehrten sind.“ [Majmu’a ar-Rasa’il wa-l-Masa’il n-Nadschiyyah (1/42)]
Wenn es aber zu den nicht klaren Taten oder Aussagen kommt, dann übereilt man nicht, sondern forscht nach. Es ist untersagt und keinesfalls erlaubt, Takfir auf einen Muslim, wegen mehrdeutigen, nicht klaren oder zweifelhaften Taten oder Aussagen zu machen; und dies ist eine klare und bestätigte Regel der Ahl al-Sunnah wal-Jamaʿah!
Der Takfir auf einen Muslim, darf nur mit Yaqin/Gewissheit - Gegenteil des Zweifels - ausgeführt werden! Denn der Hukm „Muslim“ über eine Person, welcher mit Yaqin feststeht - ansonsten könnte man diese Person ja auch nicht als Muslim ansehen - hebt sich erst durch das gewissenhafte Wissen einer Kufr Tat, Aussage oder Überzeugung dieser Person auf! Also der eine Yaqin „des Muslim seins“, hebt sich erst durch den anderen Yaqin „des Kufr- oder Schirk al-Akbar“ auf!
Muhammad ibnu ʿAbd al-Wahhab sagte:
ولكن من أظهر الإسلام وظننا أنه أتى بناقض، لا نكفره بالظن، لأن اليقين لا يرفعه الظن
„Wer jedoch den Islam zeigt (also Muslim ist) und wir vermuten von ihm, dass er einen Naqid [=Zerstörer des Islams] ausführte, so machen wir keinen Takfir auf ihn aus Vermutungen heraus, denn der Yaqin wird nicht durch Vermutungen aufgehoben.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (10/112)]
Genauso übrigens auch andersrum. Die Gewissheit über eine Person, dass sie „Kafir“ ist, hebt sich erst durch das Yaqin-Wissen auf, dass diese Person Aslu’d-Din al-Islam umsetzt. Davor aber, darf man niemanden - sei es ein bekannter Kafir oder eine x-beliebige unbekannte Person auf der Straße - als Muslim ansehen!
Und Allah weiß es am besten.