Um Muslim zu werden, muss der Mensch nichts anderes als Aslu’d-Din erfüllen und Aslu’d-Din ist die Shahadah „La ilaha illa Allah“. Es ist der allgemeine Islam [=Al-Islam al-‘Am], mit dem alle Propheten, ’alaihimussalam, zu ihren Völkern kamen: {Und wahrlich, Wir haben zu jeder Gemeinschaft einen Gesandten geschickt (, der ihnen predigte): „Dient Allah und haltet euch vom Taghut fern!“} [16:36] und: {Und Wir haben keinen Gesandten vor dir (Muhammad) entsandt ohne ihm einzugeben, dass es keinen zu Recht Anbetungswürdigen gibt außer Mir, darum dient nur Mir.} [21:25]
Dieser allgemeine Islam, ist der Kufr gegen den Taghut und der Iman an Allahu ta‘ala: {Wer also dem Taghut gegenüber Kufr betreibt und den Iman an Allah verinnerlicht, der hält sich an der festesten Handhabe, bei der es kein Zerreißen gibt.} [2:256] und die festeste Handhabe ist der Islam, der Iman, der Tawhid und La ilaha illa Allah und Al-Imam Ibnu Hazm al-Andalusi sagte:
لا خلافَ بيننا وبي نَهم ولا بينَ أحدٍ مِ ن الأمةِ في أنَّ مَ ن كفَ ر بالطاغوت وآمَ ن بالله واس تَمسَ ك بالعروةِ الوثقى التي لا ا نْفصامَ لها فإ نَّه مؤمنٌ مسلمٌ
„Es gibt keine Meinungsverschiedenheit zwischen ihnen und uns und irgendjemandem von der (islamischen) Ummah, dass jemand der den Kufr gegen den Taghut durchführt und den Iman an Allah verwirklicht und sich an der festesten Handhabe fest hält, bei der es kein Zerreißen gibt, dass so jemand dann wahrlich ein Mu’min Muslim ist.“ [Al-Fisal fi al-Milal wal-Ahwaʾ wal-Nihal (3/284)]
Das ist also der allgemeine Islam, der für jeden Menschen, zu jeder Zeit und an jedem Ort ausreicht, um Muslim zu werden und dieses Urteil gilt dadurch auch für heute, selbst wenn jemand „Muhammadun Rasulullah“ nicht bezeugt, aber nur dann, wenn man von ihm, sallallahu ‘alaihi wa salam, noch nichts gehört hat und demnach auch nicht weiß, dass Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam, ein Prophet und Gesandter von Allahu ta‘ala ist!
Diese Sache ist aber für die heutige Zeit nur rein theoretisch, weil so ein Fall in der gegebenen Realität mit überwiegender Sicherheit nicht vorkommt! Auch wenn es den Spruch: „Ausnahmen bestätigen die Regel“, gibt, und dies übrigens auch ein Hukm in der Schariʿah ist, wie zum Beispiel: „Die Regel lautet: Wer als Muslim großen Schirk begeht, der fällt vom Islam ab, aber die Ausnahme ist derjenige, der unter Ikrah [=Zwang] steht.“
Der spezifische Islam [=Al-Islam al-Khas] wiederum, ist der Islam der einzelnen Gesandten, ’alaihimussalam, mit ihrer jeweiligen Schariʿah; und die abschließende Schariʿah, an die sich jeder Mensch heute binden muss, ist die Schariʿah des letzten Propheten Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam, und so tritt in der heutigen Zeit ein Mensch in den Islam ein, wenn dieser: „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“, bezeugt und der Prophet, sallallahu ‘alaihi wa salam, sagte: „Der Islam wurde auf fünf (Säulen) erbaut: Auf der Shahadah, La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah, […].“ [Sahih al-Bukhari und Muslim].
Al-Imam Ibnu Hazm al-Andalusi sagte:
وقال سائرُ أهلِ الإسلام كلُّ مَ ن اع تَقدَ بقل بِه اعتقاد اً لا يشُ كُّ فيه وقال بلسا نِه لا إله إلا الله وأنّ محمدا رسولُ اللهِ وأنَّ كلَّ ما جاء به حقٌّ وب رِئَ مِ ن كلِّ دينٍ سِ وى دينِ محمدٍ صلى الله عليه وسلم فإنه مسلمٌ مؤمنٌ
„Die Allgemeinheit der Muslimin sagt: ,Jeder der mit seinem Herzen überzeugt ist, ohne irgendeinen Zweifel, und mit seiner Zunge sagt: „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“, und dass alles mit dem er kam, die Wahrheit ist und sich von jedem Din lossagt, außer dem Din von Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam, so ist er wahrlich ein Muslim Mu’min.’“ [Al-Fisal fi al-Milal wal-Ahwaʾ wal-Nihal (4/67)]
Wer demnach „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“ bezeugt, der ist bei Allahu ta‘ala ein Muslim, aber um diese Person heute hier in der Dunja als Muslim beurteilen zu können, müssen wir wissen, was diese Person genau mit „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“, meint, denn die Bedeutung des Tawhid ist nicht vorhanden unter den Menschen und auch verfügen wir nicht über das Wissen über das Verborgene und können somit auch nicht in die Herzen blicken oder die Gedanken lesen.
Als Muslim kann man niemals rein aus Vermutungen jemanden als Muslim ansehen, genauso wie ein Muslim einen anderen Muslim nicht wegen Vermutungen aus dem Islam ausschließen darf: {Sie folgen nur Vermutungen; die Vermutungen nützen aber nichts gegenüber der Wahrheit.} [53:28]. Aber ein Urteil in dieser Zeit über eine unbekannte Person, die die Shahadatayn sagt oder aussagt, dass sie Muslim ist oder meint auf dem Din des Islam zu sein, ist ein Urteil welches rein auf Vermutungen passieren würde.
Die alleinige Aussage „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“ ist in der heutigen Zeit mit Gewissheit kein Beweis für den Islam einer Person, vielmehr und dies ist die Realität, sagen es viel mehr sogenannte Muslimin, als echte Muslimin, aber diese sogenannten Muslimin meinen nicht deren eigentliche Bedeutung, sondern viele verschiedene Konzepte haben sich über die Shahadatayn gebildet, die aber allesamt mehr als fremd sind.
Heutzutage sagt jeder „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“, aber nur die Worte, ohne deren Bedeutung zu kennen! Angefangen von den Demokraten, den Nationalisten, den Kommunisten, den Säkularisten, über die Grabanbeter und ihre verschiedensten Ausprägung, bis hin zu den Ahmadiyyah, Schiiten, Aleviten und den verschiedensten Gruppen der sogenannten Muslim-Bruderschaft! Ja selbst die Tawaghit in ihren Palästen und die Regierungen in allen arabischen Ländern sagen es und ihre Soldaten und sonst wer, der für den Taghut den Jihad, mit Zunge, Schreibfeder oder der herkömmlichen Waffe ausführt. Wie in Europa, wo die meisten Menschen noch immer als Religion das Christentum angeben, aber nur am Papier und genauso ist es eben auch in den sogenannten islamischen Ländern, die aber mit dem Islam seit zig Jahrhunderten nichts mehr zu tun haben, geschweige denn ihre Bevölkerung und andere wie die Türkei, Bosnien oder Albanien, die hatten nie etwas mit dem Islam zu tun!
Heute ist nur mehr die Geburt ausschlaggebend, welchen Din (auf dem Papier) jemand angehört. Wird jemand in der Türkei geboren, so ist dieses Kind automatisch und dies bis zum Ende des Lebens ''Muslim'' und dasselbe von Marokko über Ägypten bis hin zu den Götzendienern nach Pakistan und Indonesien [=Land mit der größten ''muslimischen'' Bevölkerung, kapp 200 Millionen].
Hat ein Mensch das ''Glück'' als Türke oder Araber geboren zu werden, dann hat dieser ein Freifahrtticket ins Paradies, denn nicht anders kann man sich erklären, wieso die einen Muschrikin [=sogenannte Muslimin/Araber/Türken und dergleichen] für ihren Schirk al-Akbar entschuldigt werden und die anderen Muschrikin [=Juden, Nasara, Baha’i und soweiter] nicht: {Sind eure Kuffar besser als jene? Oder habt ihr in den Schriften einen Freibrief?} [54:43] Al-Hafidh Ibnu Kathir kommentierte: „{Sind eure Kuffar}, d.h. Oh ihr Muschrikin von Quraisch {besser als jene} d.h. besser als die Nationen, die zuvor erwähnt wurden, welche wegen ihrem Kufr gegenüber den Gesandten und den Schriften, vernichtet wurden; seit ihr etwa besser als sie {Oder habt ihr in den Schriften einen Freibrief?} d.h. habt ihr die Sicherheit von Allah, dass die Peinigung und die Bestrafung euch nicht berührt?“
Selbst die ganzen Pseudo-Salafi-Gruppen, welche dem Islam näher stehen als andere Gruppen, haben die Bedeutung der Shahadatayn nicht im geringsten verstanden! Denn bei ihnen muss ein Mensch sich einerseits nicht vom Schirk lossagen um Muslim zu werden, geschweige denn den Takfir auf alle Muschrikin ausführen oder sonst etwas von Aslu’d-Din erfüllen. Es reicht die alleinige Zuschreibung zum Islam aus, um auch als Muslim zu gelten! Und andererseits, kann auch niemand aus dem Islam fallen, weil die Unwissenheit ein Entschuldigungsgrund par excellence ist, selbst in der Anbetung von anderen als Allahu ta‘ala!
Beides aber: Der Eintritt in den Islam ohne Lossagung vom Schirk und ohne Takfir auf die Muschrikin, als auch die Entschuldigung im großen Schirk durch Unwissenheit, widerspricht dem Konsens aller Muslimin!
Shaykh ʿAbdurrahman ibnu Hassan Aaluash-Shaykh sagte:
وأجمع العلماء سلفا وخلفا، من الصحابة والتابعين، والأئمة، وجميع أهل السنة أن المرء لا يكون مسلما إلا بالتجرد من الشرك الأكبر، والبراءة منه وممن فعله، وبغضهم ومعاداتهم بحسب الطاقة، والقدرة، وإخلاص الأعمال كلها لله، كما في حديث معاذ الذي في الصحيحين: فإن حق الله على العباد: أن يعبدوه ولا يشركوا به شيئا
„Die Gelehrten der Salaf und Khalaf, wie auch die Sahabah und Tabi’un sind sich, genau wie die A’immah und die Gesamtheit der Ahl al-Sunnah darüber einig, dass der Mensch nur dann Muslim sein kann, wenn er sich vom großen Schirk freimacht, sich davon lossagt, sich von jenen lossagt, die ihn betreiben, sie verabscheut und anfeindet so sehr er vermag und die Taten allesamt ausschließlich nur für Allah verrichtet, wie von Mu’adh ibnu Jabal in den beiden authentischen Sammlungen berichtet: ,Das Recht von Allah gegenüber Seinen Dienern ist: dass sie Ihm dienen und Ihm nichts beigesellen.’“ [Ad-Durar us-Saniyyah (11/545)]
Shaykhu-I-Islam Ibnu Taimiyyah sagte:
اعْلَمْ رَحِمَكَ اللَّهُ أَنَّ الشِّرْكَ بِاَللَّهِ أَعْظَمُ ذَنْبٍ عُصِيَ اللَّهُ بِهِ . قَالَ اللَّهُ تَعَالَى : {إنَّ اللَّهَ لَا يَغْفِرُ أَنْ يُشْرَكَ بِهِ وَيَغْفِرُ مَا دُونَ ذَلِكَ لِمَنْ يَشَاءُ} وَفِي الصَّحِيحَيْنِ أَنَّهُ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ {سُئِلَ : أَيُّ الذَّنْبِ أَعْظَمُ ؟ . قَالَ : أَنْ تَجْعَلَ لِلَّهِ نِدًّا وَهُوَ خَلَقَكَ} . وَالنِّدُّ الْمِثْلُ. قَالَ تَعَالَى : {فَلَا تَجْعَلُوا لِلَّهِ أَنْدَادًا وَأَنْتُمْ تَعْلَمُونَ} . وَقَالَ تَعَالَى : {وَجَعَلَ لِلَّهِ أَنْدَادًا لِيُضِلَّ عَنْ سَبِيلِهِ قُلْ تَمَتَّعْ بِكُفْرِكَ قَلِيلًا إنَّكَ مِنْ أَصْحَابِ النَّارِ}. فَمَنْ جَعَلَ لِلَّهِ نِدًّا مِنْ خَلْقِهِ فِيمَا يَسْتَحِقُّهُ عَزَّ وَجَلَّ مِنْ الْإِلَهِيَّةِ وَالرُّبُوبِيَّةِ فَقَدْ كَفَرَ بِإِجْمَاعِ الْأُمَّةِ
„Wisse, möge Allah sich deiner erbarmen, dass die schlimmste Sünde, durch welche jemand den Ungehorsam gegenüber Allah zeigt, der Schirk ist. Allah sagt: {Gewiss, Allah vergibt nicht, dass Ihm gegenüber Schirk betrieben wird. Doch Er vergibt, was geringer ist als dies, wem Er will.} [4:116] Und in den beiden authentischen Sammlungen wird berichtet, dass der Prophet über die schlimmsten Sünden befragt wurde und er sagte: „Dass du Allah einen Teilhaber zur Seite stellst, während Er dich erschaffen hat.“ Und Teilhaber bedeutet Gleichartige. Er sagt: {So stellt Allah nicht andere als Seinesgleichen zur Seite, wo ihr (es) doch (besser) wisst.} [2:22] Und Er sagt: {und er stellt Allah andere als Seinesgleichen zur Seite, um (die Menschen) von Seinem Weg ab in die Irre zu führen. Sprich: Genieße deinen Kufr ein wenig; du gehörst ja zu den Insassen des Höllenfeuers.} [39:8] Demnach ist derjenige, der ein Geschöpf mit Allah gleichsetzt - in der Göttlichkeit oder in der Herrschaft - welches nur Ihm, dem Allmächtigen, alleine gebührt, ein Kafir im Konsens der (islamischen) Ummah.“ [Majmu' al-Fatawa (1/88)]
Wer Schirk al-Akbar macht, der wird nicht entschuldigt durch Unwissenheit und Shaykh ʿAbdullah ibnu Muhammad ibnu ’Abdu-l-Wahhab sagte:
فمن قال: إن التلفظ بالشهادتين لا يضر معهما شيء، أو قال: من أتى بالشهادتين وصلى وصام لا يجوز تكفيره، وإن عبد غير الله فهو كافر، ومن شك في كفره فهو كافر، لأن قائل هذا القول مكذب لله ورسوله، وإجماع المسلمين كما قدمنا
„Wer sagt: „dass nachdem jemand die Shahadah aussagt, ihr nichts mehr schaden kann“, oder sagt: „dass es nicht zulässig ist auf eine Person Takfir zumachen, welche die Shahadah aussagt, betet und fastet, auch wenn sie die ’Ibadah zu anderen als Allah macht“, so ist dieser ein Kafir! Darüber hinaus ist derjenige, der an dessen Kufr zweifelt, ebenfalls ein Kafir! Das ist deswegen so, wie wir es schon zuvor erklärten, weil so eine Person mit dieser Aussage, Allah, Seinen Gesandten und den Konsens der Muslimin, verleugnet!“ [Ad-Durar us-Saniyyah (10/250)]
Was für eine ''Takfir-Wut'' doch in dieser Aussage des Sohnes von Shaykhu-l-Islam Muhammad ibnu ’Abdu-l-Wahhab steckt:
Person Nummer 1 begeht Schirk al-Akbar = Kafir!
Person Nummer 2 sagt, dass man keinen Takfir auf eine Person machen darf, die die Shahadah sagt und betet und fastet, aber Schirk al-Akbar begeht = Kafir!
Person Nummer 3 zweifelt nur am Kufr von Person Nummer 2 = Kafir!
Jedenfalls ist die Bedeutung über „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“ unter der Allgemeinheit der Menschen und insbesondere unter den sogenannten Muslimin nicht vorhanden! Im Unterschied zu den Muschrikin von Quraisch bzw. allgemein unter den Arabern der damaligen Zeit. Sie wussten haargenau zu was sie der Prophet Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam, aufrief: {Macht er (Muhammad) denn die Angebeteten [=al-Alihah] zu einem einzigen Angebeteten [=ILAH]? Dies ist fürwahr etwas Verwunderliches.} [38:5].
An einen Schöpfer und zwar Allahu ta‘ala hatten sie Iman, aber sie machten Schirk in der ’Ibadah, genauso wie die heutigen sogenannten Muslimin, wobei in vielen Angelegenheiten sind sie viel schlimmer und viel weiter vom Islam entfernt, als die Muschrikin von Quraisch, die selber über sich dachten auf der Millah von Ibrahim zu sein, aber Zaid ibnu Amr ibnu Nufail sagte bei der Kaʿba anlehnend zu den Muschrikin von Quraisch – noch vor dem Prophetentum von Rasulullah, sallallahu ‘alaihi wa salam: „Wallahi! Keiner von euch ist auf der Millah von Ibrahim außer mir!“ [Sahih al-Bukhari]
Die zweite Sache die hier wichtig ist zu verstehen, ist die, dass zur damaligen Zeit, wenn jemand „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“ aussagte, auch den Eintritt in den wirklichen Islam beabsichtigte. Diese Person kannte den Islam und bekundete dies eben mit der Shahadatayn und sagte sich dadurch von der Jahiliyyah und ihren Kufr und Schirk Prinzipien vollkommen los.
Niemand sagte aber in der Zeit des Propheten, sallallahu ‘alaihi wa salam, „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“, außer diese Person wollte auch genau das, für das dieses Zeugnis stand und zwar die vollständige Hingabe und Unterwerfung unter Allahu ta‘ala, bei gleichzeitiger Lossagung vom Schirk und seinen Leuten und Shaykhu-l-Islam Muhammad ibnu ’Abdu-l-Wahhab sagte:
وهو الاستسلام لله بالتوحيد، والانقياد له بالطاعة، والبراءة من الشرك وأهله
„Und er (der Islam) ist: dass man sich Allah unterwirft mit dem Tawhid, sich Ihm durch Gehorsam fügt, und dass man sich vom Schirk und seinen Angehörigen lossagt.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (1/117)]
Diese zwei Punkte: Das Wissen um die Bedeutung von „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“, als auch, dass nur derjenige es bekundete, welcher auch wirklich in den Islam eintreten wollte, (samt den Munafiqin, die ebenfalls das Wissen hatten und den Islam und die Lossagung vom Kufr nach außen zeigten, auch wenn der Kufr im Herzen vorhanden war), sind heute nirgends gegeben und keineswegs vorhanden, wie es damals zur Zeit der Salaf war und deshalb kann und darf kein Muslim eine unbekannte Person dahingehend als Muslim ansehen, bis die Gewissheit feststeht, dass diese Person auch genau das meint, was „La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah“ ausmacht.
Abdul-Hakam al-Qahtani sagte: „Und wir sind überzeugt, dass die scheinbaren Zeichen/Anzeichen/Merkmale des Islam heutzutage nicht herangezogen werden – wie das Salah [=Gebet] und Siyam [=Fasten] und dergleichen, oder wenn jemand sagt, dass er Iman an Allah, Seine Engel, Seine Bücher, die Propheten und den letzten Tag hat, oder derjenige der behauptet auf dem Din des Islam zu sein, so wird er nicht als Muslim (wegen diesem angesehen), bis seine Lossagung vom Schirk und seinen Angehörigen bewiesen ist. Von dieser Angelegenheit ist folgendes:
Erstens: Dass die Bedingung für die Annahme der Aussagen und Handlungen einer Person um in den Islam einzutreten, der Punkt der Lossagung gegenüber dem Schirk und seinen Angehörigen ist und dies ist das Zeichen, welches aufzeigt, dass er dem Islam folgt, und dieses wird herangezogen um von den Angehörigen des Schirk zu unterscheiden.
Auch wenn es ein Zeichen gibt, welches die Angehörigen des Islam und die Angehörigen des Schirk gemeinsam aufweisen (wie das Gebet in der heutigen Zeit), dann darf niemand jemanden auf dieser Basis als Muslim beurteilen – ganz zu schweigen, dass der Verstand ein Beweis für das Gegenteil (dieser Behauptung) ist. Denn die Aussprache von La ilaha illa Allah machte die Muschrikin von Mekka, zu Leuten welche es Sabian sagten [=jemand der den Din seines Volkes verlässt, um in einen anderen Din einzutreten; also hier vom Schirk in den Tawhid] und loyal zum Din von Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam, waren.
Also die Aussprache davon (von La ilaha illa Allah) war in dieser Zeit ein Beweis für die Lossagung gegenüber dem Schirk und seinen Angehörigen. Doch heutzutage sagen es alle, welche behaupten den Din des Islam zu folgen und sicherlich weisen sie einige oder viele islamische Anzeichen auf. Auch die Herrscher, deren Helfer und ihre Soldaten machen dies (also La ilaha illa Allah sagen etc...). Selbst andere von den Milal [=Religionen] des Schirk machen dieses oder jenes (von den scheinbaren islamischen Anzeichen), wie die Grabanbeter, die Rawafid und dergleichen, welche weit entfernt sind vom Din (des Islam). Aus diesem Grund wird im Din bestimmt, dass der Islam nicht bewiesen wird nur durch die bloße Zuschreibung und Behauptung (zu diesem), sondern die Lossagung gegenüber dem Schirk und seinen Angehörigen muss vor dem Urteil des Islam (über eine Person) festgestellt werden.
Zweitens: Die Einwohner von Mekka und jene um sie herum, waren auf dem Din von Ibrahim und Ismaʿil. Dann kam Amr ibnu Luhay al-Khuza’iy und schmückte den Schirk für die Menschen aus, und befahl ihnen die Statuen (Götzen) anzubeten. Somit verbreitete sich der Schirk und wurde vorherrschend in den Städten. Als dann der Prophet, sallallahu ‘alaihi wa salam, entsandt wurde, beurteilte er sie (also die Menschen, welche behaupteten auf dem Din von Ibrahim zu sein) mit dem Schirk: {Sprich: „Oh ihr Kafirun!”} [109:1] Und er musste nicht berücksichtigen auf was sie sind, von den Überresten der Religion von Ibrahim, um über sie mit dem (Schirk) zu urteilen. Demzufolge urteilte er über sie nicht mit dem Islam, trotz (der Tatsache), dass sie Rituale wie die Hajj, ‘Umrah, Tawaf al-Bayt, Sadaqah, Siyam, Ta’dhim al-Bayt al-Haram durchführten und an die Rububiyyah von Allah glaubten, dass Er der Schöpfer und Versorger ist. Noch beurteilte er sie auf dem Islam, weil sie behaupteten auf der Millah [=Gemeinschaft] von Ibrahim zu sein, noch wegen ihrer Prahlerei zu dieser, solange sie sich nicht frei vom Schirk und seinen Angehörigen waren.
Also auf die gleiche Weise wie der Prophet, sallallahu ‘alaihi wa salam, es nicht als Beweis berücksichtigte für deren Lossagung gegenüber dem Schirk und deren Verankerung im (wahren) Din von Ibrahim, welche Rituale sie (auch immer) durchführten und was sie vom Din von Ibrahim geerbt hatten, so sind auch die Rituale heutzutage (wie das Gebet etc.), welche von jenen praktiziert werden, die sich selber dem Islam zuschreiben, kein Beweis für deren Lossagung gegenüber dem Schirk, und dass sie auf dem Din von Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam, sind.
Drittens: Der Konsens der Sahabah bezüglich ihres Takfir auf die Banu Hanifah von den Anhängern von Musaylamah [=dem falschen Propheten zur Zeit des Propheten Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam] und anderen, wie es bekannt ist, trotz der Tatsache, dass die meisten vom „normalen” Volk waren und die Unwissenden jeden Schrei/Aufruf folgen, und beteten, fasteten und La ilaha illa Allah sagten. Aber all dass verhinderte nicht, dass sie mit Kufr, Schirk und Riddah gegenüber dem Din von Allah beurteilt wurden. Und die Sahabah behandelten alle auf die selbe Art, und urteilten mit dem selben Urteil, und sie trennten und unterschieden nicht zwischen deren Gruppen und deren einzelnen Personen, noch zwischen ihren Großen und Kleinen, noch zwischen deren Gelehrten und den Unwissenden, oder zwischen dem der folgt und dem welchem gefolgt wird. Und sie akzeptierten die Taubah [=Reue] nicht von jemanden, außer er lehnte Musaylamah und seinen Din ab und sagte sich vom Schirk und seinen Angehörigen los.
Viertens: Desweiteren gibt es im Buch und der Sunnah keinen einzigen Punkt, welcher darauf hin deutet, dass die erwähnten Zeichen (wie das Gebet usw...) als Beweis für den Islam in jeder Situation herangezogen werden müssen. Die Beweise in der Schariʿah weisen vielmehr darauf hin, dass die Zeichen nur dann berücksichtigt werden, wenn sie ein Beweis für die Lossagung gegenüber dem Schirk und seinen Angehörigen sind, und wenn nicht, dann nicht. Weil es von den Kuffar und Muschrikun welche gibt, für die (die Bezeugung von) La ilaha illa Allah ausreichend ist (um in den Islam einzutreten), und es gibt welche, für die es nicht ausreichend ist, außer sie bezeugen dass al-Masih (also ʿIsa, ‘alaihi salam) Sein Diener und Sein Gesandter ist, wie bei den Nasara (wenn sie in den Islam eintreten wollen), und es gibt weitere, wo dies nicht ausreicht, außer sie führen die Handlungen des Islam aus, wie der Murtad, welcher das verlassen muss, was der Grund für seine Riddah war (wie das Unterlassen des Gebets etc.) und Taubah macht von dieser und so weiter.“ [Hadha Dinuna, Seite 13-15]
Abdul-Hakam al-Qahtani sagte: „Die Beweise in der Schariʿah weisen vielmehr darauf hin, dass die Zeichen nur dann berücksichtigt werden, wenn sie ein Beweis für die Lossagung gegenüber dem Schirk und seinen Angehörigen sind, und wenn nicht, dann nicht.“ Zum Beispiel war zur Zeit der Salaf, neben der Shahadatayn, auch das Gebet mit seinen unverkennbaren Bewegungen und Ritualen, ein klares äußerliches Anzeichen, für den Islam einer Person. Weil nur die Muslimin führten dies aus und sonst niemand, einschließlich der Munafiqin, aber die wurden und werden nach dem Äußeren beurteilt, sowie alles andere im Din des Islam auch nur nach dem, was wir sehen und hören, also nach dem was wir Wissen, beurteilt wird.
Das Gebet stand alleine nur für den Din der Muslimin, genauso wie der Niqab und andere Merkmale. Heute dagegen und schon seit Jahrhunderten, ist dies nicht mehr der Fall und kann daher auch nicht als Anzeichen herangezogen werden, auf dessen Grundlage eine unbekannte Person als Muslim angesehen werden dürfte.
Den Hukm Muslim über einen Menschen aus Vermutungen oder aus anderen Gründe, wie zuvor aufgezeigt, wegen Nationalität oder wo jemand geboren wurde, zu geben, wie es heute gang- und gebe unter den sogenannten "Muslimin" ist, ist Kufr al-Akbar!
Und Allah weiß es am besten!