Montag, 10. November 2014

Wer mit dem Kufr richtet/regiert, der ist ein Taghut!

Muhammad ibnu ʿAbd al-Wahhab sagte:

والطواغيت كثيرة، ورؤوسهم خمسة: إبليس لعنه الله، ومن عُبد وهو راض، ومن ادعى شيئا من علم الغيب، ومن دعا الناس إلى عبادة نفسه، ومن حكم بغير ما أنزل الله
„Es gibt viele Tawaghit, und seine Köpfe sind fünf: Iblis, Allah’s Fluch auf ihm, wer angebetet wird, und damit zufrieden ist, wer die Menschen zu seiner eigenen Anbetung aufruft, wer behauptet verborgenes Wissen zu haben, und wer mit etwas anderem richtet/regiert als was Allah herabgesandt hat.“ [Ad-Durar us-Saniyyah (1/136), Al-Usul ath-Thalatha, Seite 11]

Und ebenfalls sagte Muhammad ibnu ʿAbd al-Wahhab in seiner Abhandlung „Ma’na at-Taghut/Die Köpfe des Taghut“:

الثالث: الذي يحكم بغير ما أنزل الله، والدليل قوله تعالى: وَمَن لَّمْ يَحْكُم بِمَا أَنزَلَ اللّهُ فَأُوْلَـئِكَ هُمُ الْكَافِرُونَ
„Der Dritte (Kopf der Tawaghit): Derjenige, der mit etwas anderem richtet/regiert als was Allah herabgesandt hat, und der Beweis ist Seine ta‘ala Aussage: {Und wer nicht mit dem richtet/regiert was Allah herabgesandt hat, so sind diese die Kafirun!} [5:44].“ [Ad-Durar us-Saniyyah (1/162)]

Allahu ta‘ala zeigt uns in dieser Ayah [=5:44], dass jeder, der mit anderen Gesetzen als Seinen richtet, regiert, und herrscht, ein Kafir ist, und dies mit den Worten: „al-Kafirun“. Dieses „al-Kafirun“ ist so, wie wenn man vor jemanden steht, und mit dem Finger auf ihn zeigt und zu ihm sagt: „DU, ja genau DU! DU bist ein Kafir!“ Genauso, und nicht anders, ist diese Ayah zu verstehen, und der bestimmte Artikel „al“ bekräftigt dies!

Und nicht nur der bestimmte Artikel zeigt dies klar und deutlich auf, sondern auch die beiden anderen bekannten und ähnlichen Ayat in Surat al-Ma’ida! Denn einmal steht:

{ هُمُ الظَّالِمُونَ ... }

{ … so sind diese ad-Dhalimun!} [5:45], und einmal steht:

{ هُمُ الْفَاسِقُونَ ... }
{ … so sind diese al-Fasiqun!} [5:47]

Und mit „al-Fasiqun“, und „ad-Dhalimun“, sind „al-Kafirun“ gemeint. Wer also mit Kufr-Gesetzen richtet/regiert, der hat den großen „Fisq“, den großen „Dhulm“, sowie den großen „Kufr“ begangen. Also der „Fisq“, „Dhulm“, und „Kufr“, der einen aus der Millah schmeißt. Denn es gibt sowohl den großen „Kufr“, wie auch den kleinen, und genauso verhält es sich beim „Dhulm“, und beim „Fisq“. Mit dem ''kleinen'' bleibt man Muslim, und mit dem großen wird man zum Kafir! Und in diesen Ayat ist der große „Kufr“, „Fisq“, und „Dhulm“ gemeint!

Ahmad ibnu Hanbal überlieferte:

حَدَّثَنَا أَبُو مُعَاوِيَةَ، حَدَّثَنَا الْأَعْمَشُ، عَنْ عَبْدِ اللهِ بْنِ مُرَّةَ، عَنْ الْبَرَاءِ بْنِ عَازِبٍ، عَنِ النَّبِيِّ صَلَّى اللهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ قَوْلُهُ: {وَمَنْ لَمْ يَحْكُمْ بِمَا أَنْزَلَ اللهُ فَأُولَئِكَ هُمُ الْكَافِرُونَ} [المائدة: 44] {وَمَنْ لَمْ يَحْكُمْ بِمَا أَنْزَلَ اللهُ فَأُولَئِكَ هُمُ الظَّالِمُونَ} [المائدة: 45] {وَمَنْ لَمْ يَحْكُمْ بِمَا أَنْزَلَ اللهُ فَأُولَئِكَ هُمُ الْفَاسِقُونَ} [المائدة: 47] قَالَ: هِيَ فِي الْكُفَّارِ كُلُّهَا
„Abu Mu‘awiyah berichtete uns, al-A‘mash berichtete uns, von ʿAbdullah ibnu Murrah, von Al-Baraʾ ibnu ʿAzib, vom Propheten, sallallahu ‘alaihi wa salam, betreffend Seiner Aussage: {Und wer nicht mit dem richtet/regiert, was Allah herabgesandt hat, so sind diese die Kafirun!} [5:44], {Und wer nicht mit dem richtet/regiert, was Allah herabgesandt hat, so sind diese die Dhalimun!} [5:45], {Und wer nicht mit dem richtet/regiert, was Allah herabgesandt hat, so sind diese die Fasiqun!} [5:47], er (, sallallahu ‘alaihi wa salam,) sagte: Sie beziehen sich alle auf die Kuffar.“ [al-Musnad (30/494/18529)]

Und dieser Hadith ist Sahih. In der Fußnote steht dazu:

إسناده صحيح على شرط الشيخين
„Der Isnad/die Überliefererkette ist Sahih nach den Bedingungen der beiden Shaykhan [=al-Bukhari und Muslim].“

Und das derjenige, der mit dem Kufr richtet/regiert, kein Muslim ist, das steht durch den Konsens aller Muslime fest. Ibnu Taimiyyah sagte:

وَمَعْلُومٌ بِالِاضْطِرَارِ مِنْ دِينِ الْمُسْلِمِينَ وَبِاتِّفَاقِ جَمِيعِ الْمُسْلِمِينَ أَنَّ مَنْ سَوَّغَ اتِّبَاعَ غَيْرِ دِينِ الْإِسْلَامِ أَوْ اتِّبَاعَ شَرِيعَةٍ غَيْرِ شَرِيعَةِ مُحَمَّدٍ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ فَهُوَ كَافِرٌ
„Und es muss im Din der Muslime, und durch die Übereinstimmung aller Muslime gewusst werden, dass wer auch immer einem anderen Din als dem Islam folgt, oder einer anderen Schariʿah folgt, als der Schariʿah von Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam, dieser ist ein Kafir.“ [Majmu’ al-Fatawa (28/524)]

Wer also mit Kufr-Gesetzen richtet/regiert - und sei es nur mit einem einzigen -, der folgt nicht der Schariʿah von Muhammad, sallallahu ‘alaihi wa salam. Genauso wie der nicht dem Din al-Islam folgt, der etwas anderes als Allahu ta‘ala anbetet! Und NEIN, hier gibt es keine Meinungsverschiedenheit! Der Konsens ist vorhanden, und jeder, der schreit „aber Ibnu ʿAbbas sagte „Kufr duna Kufr/kleiner Kufr““, der ist raus aus dem Islam, wenn er oder sie überhaupt jemals im Islam war. Denn die Realität besagt, dass solche Leute nie in den Islam eingetreten sind, denn sie kennen den Islam nicht, indem es heißt:

{ إِنِ الْحُكْمُ إِلاَّ لِلّهِ أَمَرَ أَلاَّ تَعْبُدُواْ إِلاَّ إِيَّاهُ ذَلِكَ الدِّينُ الْقَيِّمُ وَلَـكِنَّ أَكْثَرَ النَّاسِ لاَ يَعْلَمُونَ }
{Der Hukm/das Urteil gebührt nur Allah. Er hat befohlen, dass ihr nur Ihn anbetet. Das ist der geradlinige Din. Aber die meisten Menschen wissen es nicht.} [12:40], und:

{ وَلَا يُشْرِكُ فِي حُكْمِهِ أَحَداً }
{Und niemanden lässt Er an Seinem Hukm teilhaben.} [18:26]

Allahu ta‘ala hat also keinen Sharik/Teilhaber im Hukm, und dies mus man durch die Shahadatayn - La ilaha illa Allah, Muhammadun Rasulullah - gewusst werden. Jeder aber, der mit dieser „Kufr duna Kufr“-Geschichte kommt, und sie beim richten/regieren mit anderen Gesetzen als denen von Allahu ta‘ala anwendet, der hat schon Allahu ta‘ala Teilhaber zur Seite gestellt, und kann deshalb niemals Muslim sein.

Und was das richtig angewandte „Kufr duna Kufr“ betrifft, so muss man erstens wissen, dass Ibnu ʿAbbas, radiallahu ’anhum, niemals „Kufr duna Kufr“ gesagt hat, sondern Ibnu Tawus, rahimahullah, und zweitens, wird das wirkliche von Ibnu Tawus angesprochene „Kufr duna Kufr“ nicht beim richten/regieren mit anderen Gesetzen als denen von Allahu ta‘ala angewandt, sondern in folgender Situation:

Ein islamischer Herrscher, oder Richter, unterlässt es in einer bestimmten Situation - wegen Bestechung, oder Verwandtschaftsbande - den Hukm von Allahu ta‘ala anzuwenden.

Bei „Kufr duna Kufr“ geht es also gar nicht um die Situation: „mit anderen Gesetzen als den Gesetzen von Allah zu richten“, sondern um die Situation: „wenn es jemand unterlässt, mit dem zu richten was Allahu ta‘ala herabgesandt hat“! Das sind zwei paar Schuhe! Ist wie Tag und Nacht!

Ein Beispiel um dies klar und deutlich zu veranschaulichen:

Erste Situation: Al-Hukm bi ghairi ma anzalallah/Das Richten mit einem anderen Gesetz als dem Gesetz Allah’s:

Jemand hat Ehebruch begangen, und es sind auch vier rechtschaffene und vertrauenswürdige Zeugen vorhanden. Die Strafe laut islamischer Schariʿah ist die Steinigung bis zum Tode. Aber anstatt dieses Urteil zu verhängen, verhängt der Richter eine Gefängnisstrafe von einem Jahr. Somit hat der Richter mit einem anderen Gesetz gerichtet als dem Gesetz Allah’s, und hat dadurch den großen Kufr begangen.

Zweite Situation: Tarku-l-Hukmi bima anzalallah/Das Unterlassen des Richtens mit dem Gesetz von Allah:

Jemand hat Ehebruch begangen, und es sind auch vier rechtschaffene und vertrauenswürdige Zeugen vorhanden. Die Strafe laut islamischer Schariʿah ist die Steinigung bis zum Tode. Aber anstatt dieses Urteil zu verhängen, erklärt der Richter einen - oder mehrere - der Zeugen für nicht vertrauenswürdig, und bezeichnet sie als Lügner. Und dies machte er deswegen, weil er vorher diesbezüglich von der Familie des Ehebrechers mit Geld bestochen wurde. Und ohne vier rechtschaffene und vertrauenswürdige Zeugen kann er natürlich das Urteil von Allahu ta‘ala nicht mehr verhängen. Somit hat er es unterlassen, mit dem zu richten was Allahu ta‘ala herabgesandt hat. Er hat dadurch den kleinen Kufr begangen, aber nicht den großen. Denn er hat im Gegensatz zum Richter in der ersten Situation, kein anderes Gesetz angewandt, sondern es ''einfach'' durch Bestechung unterlassen, das Urteil von Allahu ta‘ala anzuwenden.

Diese zwei vollkommen verschiedenen Situationen darf man keinesfalls vermischen! Wer es aber macht, und wie die Pseudo-Salafis dieses „Kufr duna Kufr“ auch in der ersten Situationen anwendet, der ist ein Kafir, weil er dadurch die Tawaghit zu Muslimen macht! Jene Tawaghit, die mit Kufr regieren, und jene Tawaghit, die mit Kufr richten!

Und was die gesetzgebendenen Tawaghit angeht, also jene, die Halal und Haram bestimmen, so sind diese noch eine Ebene über den Tawaghit, die ''nur'' mit den Kufr-Gesetzen richten und regieren, denn Muhammad ibnu ʿAbd al-Wahhab sagte:

الثاني: الحاكم الجائر، المغير لأحكام الله تعالى، والدليل قوله تعالى: أَلَمْ تَرَ إِلَى الَّذِينَ يَزْعُمُونَ أَنَّهُمْ آمَنُواْ بِمَا أُنزِلَ إِلَيْكَ وَمَا أُنزِلَ مِن قَبْلِكَ يُرِيدُونَ أَن يَتَحَاكَمُواْ إِلَى الطَّاغُوتِ وَقَدْ أُمِرُواْ أَن يَكْفُرُواْ بِهِ وَيُرِيدُ الشَّيْطَانُ أَن يُضِلَّهُمْ ضَلاَلاً بَعِيداً
„Der Zweite (Kopf der Tawaghit): Der tyrannische Herrscher, der die Gesetze von Allahu ta‘ala abändert, und der Beweis ist Seine ta‘ala Aussage: {Hast du nicht jene gesehen, die behaupten, an das Iman zu haben, was zu dir und was vor dir hinabgesandt wurde? Sie wollen (nun) einen Hukm vom Taghut anfordern, wo ihnen doch befohlen worden ist, ihm gegenüber Kufr zu machen; und Shaytan will sie weit in die Irre führen.} [4:60].“ [Ad-Durar us-Saniyyah (1/162)]

Ibnu Taimiyyah sagte:

وَالْإِنْسَانُ مَتَى حَلَّلَ الْحَرَامَ الْمُجْمَعَ عَلَيْهِ، أَوْ حَرَّمَ الْحَلَالَ الْمُجْمَعَ عَلَيْهِ، أَوْ بَدَّلَ الشَّرْعَ الْمُجْمَعَ عَلَيْهِ، كَانَ كَافِرًا مُرْتَدًّا بِاتِّفَاقِ الْفُقَهَاءِ
„Wenn der Mensch das Verbotene, über das es Einigkeit gibt, für erlaubt erklärt, oder das Erlaubte, über das es Einigkeit gibt, für verboten erklärt, oder die Gesetzgebung austauscht, über die es Einigkeit gibt, dann ist er ein Kafir, ein Murtad mit Übereinstimmung der Rechtsgelehrten.“ [Majmu’ al-Fatawa (3/267)]

Es ist also ganz klar, dass derjenige, der Gesetze erlässt, ein Kafir, ein Taghut und ein Kopf der Tawaghit ist. Denn das Gesetze erlassen, ist ein RECHT, welches nur Allahu ta‘ala alleine zusteht, und zum Tawhid in der Herrschaft/Rububiyyah gehört. Und Tawhid ar-Rububiyyah ist der Tawhid der Handlungen von Allahu ta‘ala. So ist Allahu ta‘ala der Schöpfer, weil Er ta‘ala aus dem Nichts erschafft, so ist Allahu ta‘ala der Versorger, weil Er ta‘ala aus dem Nichts versorgt, und so ist Allahu ta‘ala auch der Gesetzgeber, denn nur Er ta‘ala darf das Erlaubte und Verbotene festlegen, und niemand anderes.

Wer aber dieses RECHT verletzt, indem er einem Geschöpf dieses RECHT zugesteht bzw. überträgt, wie z.B. in der Demokratie, der hat dadurch Schirk in der Rububiyyah begangen. Und wer selbst Halal und Haram festlegt, der ist im Kufr noch viel weitergegangen, denn er hat sich auf die gleiche Stufe mit Allahu ta‘ala gestellt, oder sogar darüber, und ist somit zum besagten Kopf der Tawaghit geworden. Nur mehr der Shaytan ist im Kufr schlimmer, denn er der Shaytan, ist der Kopf aller Köpfe der Tawaghit.

Und die Realität heutzutage zeigt deutlich auf, dass in der gesamten ''islamischen'' Welt eigene Gesetzgebungen und Verfassungen angewandt werden, welche zuvor nach Lust und Laune festgelegt und beschlossen wurden. Nirgends findet wir die reine islamische Schariʿah vor. Höchsten da und dort eine Mix-Gesetzgebung, die aus einigen Gesetzen der islamische Schariʿah besteht, und anderen menschengemachten, die man einerseits selbst erfunden hat, und anderen, die man aus Europa oder den USA importiert hat.

Ahmad Shakir sagte:

إن الأمر في هذه القوانين الوضعية واضح وضوح الشمس هي كفر بواح لا خفاء فيه ولا مداورة، ولا عذر لأحد ممن ينتسب للإسلام كائناً من كان في العمل بها، أو الخضوع لها، أو إقرارها
„Die Angelegenheit dieser fabrizierten Gesetze ist so klar wie die Klarheit der Sonne. Es ist klarer Kufr, und es gibt nichts Verstecktes darüber. Und es besteht keine Entschuldigung für jemanden, der sich dem Islam zuschreibt, wer auch immer es sein möge, danach zu handeln, oder sich dem zu ergeben, oder es anzuerkennen.“

Diese sich dem ''Islam'' zuschreibenden gesetzgebenden Tawaghit heute, sind wie jene sich dem ''Islam'' zuschreibenden gesetzgebenden Tawaghit damals, die vor Jahrhunderten „al-Yasiq“ beschlossen, und als Gesetzgebung anwandten. Es gibt überhaupt keinen Unterschied zwischen damals und heute, außer vielleicht, dass heute noch viel mehr Kufr im Hukm, und im Taschriʿ [=Gesetzgebung bzw. im Erlassen von Gesetzen] begangen wird!

Allahu ta‘ala sagte:

{ أَفَحُكْمَ الْجَاهِلِيَّةِ يَبْغُونَ وَمَنْ أَحْسَنُ مِنَ اللّهِ حُكْمًا لِّقَوْمٍ يُوقِنُونَ }
{Begehren sie etwa den Hukm der Jahiliyyah?! Und wer ist denn besser im Urteilen als Allah, für ein Volk mit Gewissheit?} [5:50]

Al-Hafidh Ibnu Kathir sagte:

يُنْكِرُ تَعَالَى عَلَى مَنْ خَرَجَ عَنْ حُكْمِ اللَّهِ الْمُحْكَمِ الْمُشْتَمِلِ عَلَى كُلِّ خَيْرٍ، النَّاهِي عَنْ كُلِّ شَرٍّ وَعَدْلٍ إِلَى مَا سِوَاهُ مِنَ الْآرَاءِ وَالْأَهْوَاءِ وَالِاصْطِلَاحَاتِ الَّتِي وَضَعَهَا الرِّجَالُ بِلَا مُسْتَنَدٍ مِنْ شَرِيعَةِ اللَّهِ، كَمَا كَانَ أَهْلُ الْجَاهِلِيَّةِ يَحْكُمُونَ بِهِ مِنَ الضَّلَالَاتِ وَالْجَهَالَاتِ مِمَّا يَضَعُونَهَا بِآرَائِهِمْ وَأَهْوَائِهِمْ، وَكَمَا يَحْكُمُ بِهِ التَّتَارُ مِنَ السِّيَاسَاتِ الْمَلَكِيَّةِ الْمَأْخُوذَةِ عَنْ مَلِكِهِمْ جِنْكِزْخَانَ الَّذِي وَضَعَ لَهُمُ الياسق، وَهُوَ عِبَارَةٌ عَنْ كِتَابٍ مَجْمُوعٍ مِنْ أَحْكَامٍ قد اقتبسها من شَرَائِعَ شَتَّى: مِنَ الْيَهُودِيَّةِ وَالنَّصْرَانِيَّةِ وَالْمِلَّةِ الْإِسْلَامِيَّةِ وغيرها، وَفِيهَا كَثِيرٌ مِنَ الْأَحْكَامِ أَخَذَهَا مِنْ مُجَرَّدِ نظره وهواه، فصارت في بينه شرعا متبعا يقدمونه على الحكم بِكِتَابِ اللَّهِ وَسُنَّةِ رَسُولُ اللَّهِ صَلَّى اللَّهُ عَلَيْهِ وَسَلَّمَ، فَمَنْ فَعَلَ ذَلِكَ مِنْهُمْ فَهُوَ كَافِرٌ يَجِبُ قِتَالُهُ حتى يرجع إلى حكم الله ورسوله، فَلَا يَحْكُمُ سِوَاهُ فِي قَلِيلٍ وَلَا كَثِيرٍ
„Der Erhabene rügt jene, die vom fest gegründeten Hukm von Allah ablassen, welcher alles Gute umfasst und alles Schlechte untersagt, und sich anderen Ansichten, Neigungen und Richtlinien zuwenden. Jenen Ansichten, welche (irgendwelche) Menschen ohne Anlehnung an die Schariʿah erfunden haben. So wie die Irrmeinungen, mit denen die Leute der Jahiliyyah urteilten, die sie auf Grund ihrer Ansichten und Neigungen erfanden. Genau wie auch das, mit dem die Tataren regierten, von den Vorschriften, die (sie) von ihrem König Dschingis Khan übernahmen, welcher für sie „al-Yasiq“ entwarf. (Der Yasiq) ist eine Sammlung von verschiedenen Gesetzen, welche (sein Urheber) von unterschiedlichsten Gesetzgebungen entnahm, wie z.B. der jüdischen, christlichen und islamischen. Viele der Gesetze entwarf er auch einfach nach seiner eigenen Vorstellung und Neigung. Diese Vorschriften wurden unter seinen Söhnen schließlich zu einem befolgten Gesetz, welches sie dem Urteil mit dem Buch von Allah und der Sunnah des Propheten, sallallahu ‘alaihi wa salam, vorzogen. Wer von ihnen dies tut, ist ein Kafir, der bekämpft werden muss, bis er zum Hukm von Allah und Seines Gesandten zurückkehrt, und nichts Anderes zum Gesetz genommen wird (als das islamische), egal ob in wenigen oder in vielen Angelegenheiten.” [Tafsir al-Qur’an al-ʿAzim (3/119)]

Und diejenigen, die Tahakum/Talab al-Hukm bei einer Kufr-Gesetzgebung machen, also ein Urteil beim Taghut ersuchen/verlangen/anfordern, die sind auch keine Muslime. Denn der Tahakum ist eine ’Ibadah, und darf deshalb nur zu Qur’an und Sunnah, also zur Schariʿah von Allahu ta‘ala vorgenommen werden!

ʿAbdurrahman ibnu Hassan sagte:

أن التحاكم إلى الطاغوت إيمان به
„Vom Taghut ein Urteil anzufordern, bedeutet, dass man Iman an ihn hat.“ [Fath al-Majid, Seite 393]

Al-Hafidh Ibnu Kathir sagte:

فَمَنْ تَرَكَ الشَّرْعَ الْمُحْكَمَ الْمُنَزَّلَ عَلَى مُحَمَّدِ بْنِ عَبْدِ اللَّهِ خَاتَمِ الْأَنْبِيَاءِ وَتَحَاكَمَ إِلَى غَيْرِهِ مِنَ الشَّرَائِعِ الْمَنْسُوخَةِ كَفَرَ، فَكَيْفَ بِمَنْ تَحَاكَمَ إِلَى " الْيَاسَاقِ " وَقَدَّمَهَا عَلَيْهِ؟ مَنْ فَعَلَ ذَلِكَ كَفَرَ بِإِجْمَاعِ الْمُسْلِمِينَ
„Wer also die klare Schariʿah verlässt, welche auf Muhammad ibnu ʿAbdillah, dem Siegel der Propheten, herabgesandt wurde, und stattdessen ein Urteil bei einer der aufgehobenen Gesetzgebungen [=wie der Thora, oder dem Injil] ersucht, hat Kufr begangen. Was ist dann also erst mit jemandem, der sein Urteil beim „Yasiq“ sucht, und es (der islamischen Schariʿah) vorzieht? Wer dies tut, hat im Konsens der Muslime Kufr begangen.“ [al-Bidayah wa-n-Nihayah (17/162-163)]

Ibnu Kathir redet hier also über den Tahakum. Wer den Tahakum zur Thora, oder dem Injil vornimmt, welche beide aufgehoben sind, der ist ein Kafir. Wer zum „Yasiq“ Tahakum macht, der ist genauso ein Kafir. Und wer zu den heutigen Kufr-Gesetzgebungen Tahakum macht, der ist demnach ebenfalls ein Kafir im Konsens!

Und wer den Kufr-Gesetzen gehorcht, und sie befolgt, der ist selbstverständlich auch kein Muslim! Denn die Gehorsamkeit, und das Befolgen gebührt einzig und alleine Allahu ta‘ala, und somit nur Seinen Gesetzen.

Allahu ta‘ala sagte:

{ اتَّخَذُواْ أَحْبَارَهُمْ وَرُهْبَانَهُمْ أَرْبَاباً مِّن دُونِ اللّهِ }
{Sie [=die Nasara und Yahud] nahmen ihre Schriftgelehrten und Mönche zu Herren an Allah’s Stelle.} [9:31]

Al-Hafidh Ibnu Kathir sagte:

وَقَدْ رَوَى التِّرْمِذِيُّ فِي تَفْسِيرِهَا عَنْ عَدِيِّ بْنِ حَاتِمٍ، أَنَّهُ قَالَ: يَا رَسُولَ اللَّهِ ما عبدوهم، فقال: بَلَى إِنَّهُمْ أَحَلُّوا لَهُمُ الْحَرَامَ وَحَرَّمُوا عَلَيْهِمُ الْحَلَالَ فاتبعوهم فذلك عبادتهم إياهم
„In der Auslegung dieser Ayah überliefert at-Tirmidhi von Adiyy ibnu Hatim, dass er sagte: „Oh Rasulullah, sie beteten sie nicht an!“ Er antwortete: „Doch! Sie haben ihnen das Erlaubte für verboten erklärt, und das Verbotene für erlaubt, und sie sind ihnen darin gefolgt. Darin bestand ihre Anbetung ihnen gegenüber.““ [Tafsir al-Qur’an al-ʿAzim (3/295)]

Zusammenfassend:

Selber Gesetze erlassen = Schirk al-Akbar, und man ist ein Kopf der Tawaghit!

Mit Kufr-Gesetzen richten/regieren = Schirk al-Akbar, und man ist ein Kopf der Tawaghit!

Ein Urteil bei den Kufr-Gesetzen ersuchen = Schirk al-Akbar, und man ist ein Muschrik!

Die Gehorsamkeit zu den Kufr-Gesetzen, das Befolgen der Kufr-Gesetze, das Anerkennen der Kufr-Gesetze, oder das Handeln nach den Kufr-Gesetzen = Schirk al-Akbar, und man ist ein Muschrik!

Wer „Kufr duna Kufr“ beim richten/regieren mit einem anderen Gesetz als dem Gesetz von Allahu ta‘ala anwendet, der ist ein Kafir!

Und wer am Kufr von 1, 2, 3, 4, oder 5 zweifelt, der ist auch kein Muslim!

Und Allah weiß es am besten.